Für unsere Kinder: Der Räuberhauptmann (1)

 

Könnt ihr Euch einen richtigen Räuberhauptmann vorstellen? Bestimmt mit finsterem Gesicht und schwarzem Bart? Gibt es ihn nur im Märchen?

Nein, vor vielen, vielen Jahren hat es ihn tatsächlich gegeben. Und ausgerechnet hier in Beutha hat auch einer gewohnt. Einen Bart hatte er tatsächlich. Sonst aber hat er natürlich niemandem verraten, dass er ein heimlicher Dieb ist. Sein Name war Nicol List. Und damit keiner etwas erfährt, war er von Beruf Pferdehändler. Er kaufte und verkaufte also Pferde. Er hatte auch Kinder. Diese hießen nicht Ronja, sondern Anna, Christoph, Nicolaus, Catharina und Elisabeth. Der Räuber Nicol war nun auch einmal in einer Nacht mit seinen Kumpanen in einem fernen Dorf und raubte Geld und Edelsteine bei einem reichen Mann. Der bemerkte es aber erst am Morgen, weil er fest geschlafen hatte und sich der Nicol vorher heimlich Schlüssel für die Schatzkammer angefertigt hatte. Da begab sich der reiche Mann gleich auf die Suche und hörte von Leuten, dass der Pferdehändler Nicol List und andere Reiter vorbeigekommen waren. So kam man darauf, dass der Beuthaer Pferdehändler Nicol vielleicht einer der Diebe gewesen sein könnte. Die Suche begann. Daraufhin machten sich Soldaten des Fürsten von Hartenstein nach Beutha auf, um den Nicol zu fangen. Doch unser Räuberhauptmann war nicht dumm und nahm Reißaus. Überall wurde er in Deutschland gesucht. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Stattdessen hörten die Leute immer wieder von Einbrüchen – sogar in Kirchen, weil es dort früher auch viele Schätze gab. Damit ihn niemand erkannte, zog der Nicol in ganz Deutschland umher. Keiner ahnte es, dass er sich soviel zusammengeraubt hatte, dass er sich sogar mit Dienern umgeben konnte. Er verstellte sich und lebte mit ihnen unbekannt in Wirtshäusern in Saus und Braus. Dabei hat er auch heimlich an neuen Schlüsseln gefeilt. Das konnte nicht gut gehen. Schließlich waren die Soldaten ihm in einer Nacht dicht auf den Fersen. Nicol war in einem Gasthaus aus dem Bett hochgeschreckt und wollte sich erst noch sein Hemd, seine Hose und seinen Mantel anziehen. Das dauerte viel zu lange und so konnten sie ihn erwischen.

 

In ganz Deutschland wollte man ihn nun bestrafen, weil er ja überall eingebrochen hatte. Im Jahr 1699 kam er dann in einen dunklen Kerker und musste für seine bösen Taten büßen. Da waren natürlich seine Frau Margarete und seine Kinder traurig. Sie hatten ja nicht gewusst, dass er ein großer Dieb war.

Habt ihr schon erkannt, was nicht auf das Bild gehört? Nehmt von dem Tier den Anfangsbuchstaben. Reiht diesen von jeder Station zu einem Lösungswort aneinander (außer an Station 5 und 25).