Für unsere Kinder: Der große Plan der Thierfelder Bauern

Ihr habt an der vorangegangen Station 16 etwas über eine Mühle gehört. Nun stehen wir am großen Beuthenteich. Dessen Wasser sollte vor über 300 Jahren auch einmal eine Mühle antreiben. Die Mühle sollte aber nicht hier stehen, sondern ganz weit weg in Thierfeld. Wie konnte das funktionieren? Nun, die Thierfelder Bauern hatten sich entschlossen, einen langen Wassergraben auszuschachten. Das war gar nicht so einfach, denn es liegt ja ein Berg dazwischen. Also musste der Graben das Wasser um den Berg herum fließen lassen. Damals gab es noch keine Bagger. Alles musste mit Hacken, Spaten und Schaufeln erledigt werden. Auch die Knechte der Bauern halfen dabei mit. Weil aber die Bauern im Sommer beim Fürst in Hartenstein arbeiten mussten, Felder bestellen, ernten und Bäume fällen, blieb ihnen zum Grabenschachten nur der Winter. Es war sehr kalt und der Boden gefroren. Nach drei Jahren war die schwere Arbeit trotzdem etwas vorangekommen. Da machten die Bauern plötzlich eine schlimme Entdeckung: Sie hatten nämlich das erste Wasser in den Graben gelassen, um zu sehen, ob es fließt. Aber obwohl immer neues Wasser vom Beuthenteich nachkam, versickerte es in dem Graben und der Graben blieb am Ende trocken. Da die Winterarbeit so schwer war, wurden die Bauern krank und zwei von ihnen starben sogar, weil es noch keine Medikamente gab. So musste man den Plan von einer Mühle in Thierfeld wieder aufgeben. Nehmt eure Eltern bei der Hand, geht am Beuthenteich vorbei, biegt rechts in einen Weg ein – im zweiten kleinen Wald gleich am Weg könnt ihr noch einen Teil des alten Grabens finden.

Früher, als das Wasser noch klar war, war der Beuthenteich auch Badeteich für die Kinder. Im Wasser gibt es viele Fische, besonders Karpfen. Diese wurden früher im Herbst gefischt, heute tun dies Angler in ihrer Freizeit. Wofür ein Teich noch alles gut ist, erfahrt ihr an Station 26.