Für unsere Kinder: Wie lebten früher die Kinder?

Das Wort „Schule“ kommt aus der griechischen Sprache von Scola und vom Lateinischen „Schola“. In anderen Ländern heißt die Schule ähnlich: School (England, Holland), Ecole (Frankreich), Scuola (Italien), Skole (Dänemark, Norwegen), Szkola (Polen), Schkola (Russland) oder Eskola (Portugal).

An den Stationen 4 und 9 in Beutha konntet ihr schon erfahren, dass ganz früher der Unterricht dort noch in irgendeiner Wohnstube stattfand. Aber da gab es in Raum noch gar keine Wohnhäuser. Sie entstanden erst vor über 330 Jahren. Sie waren sehr klein und die Eltern hatten viele Kinder. Alles tummelte sich im Winter in einer engen Stube, denn nur dort gab es einen Ofen. Womit spielten die Kinder früher? Es waren Puppen aus Stoff, Bauklötzer aus Holz, ein Reiterpferdchen oder was sonst noch der Vater basteln konnte. Zu Weihnachten schenkte man den Kindern noch kein LEGO oder ein ferngesteuertes Auto – das gab es damals noch nicht. Manche Familien waren so arm, dass sich die Kinder schon über einige Nüsse oder gebackene Äpfel gefreut haben. In die Zuckertüten wurde Heu hineingelegt und ganz obendrauf kam ein neues Hemdchen und ein paar „Zuckerle“. So hießen die Bonbons. Zu mehr reichte das Geld nicht. Für die ganz kleinen Kinder gab es noch keine Nuckel, sondern „Zulmer“. Dazu wurden nämlich ein paar Brotkrumen in Stoff gewickelt, unten zugebunden und daran konnte das Baby dann herumsaugen. Ganz schön eklig, oder?

Doch kommen wir wieder zur Schule zurück. Hier an dieser Stelle gab es in Raum ab dem Jahr 1842 eine erste Schule. Vorher mussten die Kinder zum Lernen nach Beutha laufen. Unterwegs war es im Winter vorgekommen, dass die Tinte im Schulranzen eingefroren war. Die erste Raumer Schule war noch sehr klein. Dazu war ein altes Wohnhaus umgebaut worden. Große und kleine Kinder mussten alle in einem oder zwei Klassenzimmern lernen. Der allererste Lehrer hier hieß Herr Kilian.