Für unsere Kinder: Der Gastwirt

 

Weil dieses Haus früher einmal ein Gasthaus war, sollt ihr hier mal etwas über den Beruf des Gastwirtes erfahren. In Raum gab es einmal fünf Gaststätten. Lasst euch von euren Eltern mal auf eurer Wanderung zeigen, wo überall welche waren („Grüne Tanne“, Konsum, Meisterei (Stationen 22, 20,27) sowie hier und bei der Töpferei). Oft waren in den Gaststätten noch kleine Läden eingerichtet. Weil früher durch Raum so viele Fuhrwerke gefahren sind, haben auch viele Leute Rast gemacht. Da gab es noch kein Fernsehen und kein Internet – so sind die Leute gern in Gasthäuser gegangen, um von anderen Gästen etwas Neues zu erfahren. Aber man konnte auch etwas Gutes essen oder trinken. Die Erwachsenen haben Bier getrunken. Das besondere daran war, dass die Gastwirte das Bier in Fässern nicht überall her kaufen konnten. Nein, sie durften es nur in der Brauerei des Fürsten von Hartenstein holen. Wer sich nicht daran hielt, musste eine Geldstrafe bezahlen. Der Fürst hatte einen großen und tiefen Bierkeller. Seine Bauern lieferten für das Bier als Getreide Gerste und auch den Hopfen. Die Pflanze Hopfen rankt sich an langen Stangen und musste mit der Hand gepflückt werden. Der Hopfen macht das Bier bitter, dafür aber haltbar. Außer Bier wurde in den Gasthäusern immer leckeres Essen gekocht und gebraten, welches die Frau des Gastwirtes in der Küche am Herdfeuer anrichtete. Große Gasthäuser, wie hier nebenan die „Grüne Tanne“ oder die Meisterei hatten sogar noch einen Saal. Dort konnten die Erwachsenen tanzen, die Kinder turnen oder Kinderfeste feiern. Die Erwachsenen haben sich auch gern in Vereinen getroffen. Wisst ihr, was ein Verein ist? Jeder hatte in der Freizeit Spaß an etwas anderem: Fahrrad fahren, Tiere züchten, Turnen, Theaterstücke aufführen, Singen, Obstbäume pflanzen oder bei der Feuerwehr helfen. Man konnte sich für eines davon entscheiden. Weil es schön war, mit Leuten zu reden und Versammlungen abzuhalten, wurde sich im Gasthaus getroffen. So gab es eben den Fahrradverein, den Obstbauverein, den Theaterverein, den Gesangsverein und so weiter. Deshalb waren die Gasthäuser immer voller Gäste. Leider gibt es heute nur noch wenige Gasthäuser – in Raum und Beutha gar keine mehr – das ist sehr schade.

 

Der letzte Gastwirt in diesem Haus hieß Otto Striezel. Als er nicht mehr lebte, wurde ein Gemeindeamt daraus. Wenn ihr wissen wollt, wie eine Gemeinde funktioniert, fragt euer Handy in Beutha an Station 14. Zu Kaufläden gibt es an der nächsten Station 20 mehr zu erfahren.

Habt ihr schon erkannt, was nicht auf das Bild gehört? Nehmt von dem Tier den Anfangsbuchstaben. Reiht diesen von jeder Station zu einem Lösungswort aneinander (außer an Station 5 und 25).